Schultergelenk-Endoprothetik

Mit zunehmendem Alter oder aber nach Verletzungen kann es zum Gelenkverschleiß des Schultergelenkes kommen. Zunehmend sind auch nicht rekonstruierbare Sehnenrisse an der Schulter der sogenannten Rotatorenmanschette, Gründe für den Einbau einer Schulterprothese oder komplexe Frakturen des Oberarmkopfes im höheren Alter. Hier steht zudem die geriatrische Expertise in der postoperativen Versorgung und Rehabilitation zur Verfügung.
 

Bei der Implantation einer Schulterendoprothese werden dabei die geschädigten Teile entfernt und durch künstliche ersetzt. Dabei unterscheidet man zwischen einer sog.:

  • Hemiprothese, bei der nur der Kopf ersetzt wird und die Pfanne belassen bleibt
  • Totalendoprothese, bei der zusätzlich auch die Pfanne ersetzt wird
  • Inverse Endoprothese, bei der durch Umkehr von Pfanne und Kopf die biomechansichen Eigenschaften so verändert werden, das man auch mit gerissenen Sehnen die Schulter wiedergut bewegen kann

Zudem kann man beim jungen Patienten mit guter Knochenqualität oftmals auf einen Prothesenstiel verzichten und hat somit mehr Möglichkeiten sollte später einmal ein Wechsel durchgeführt werden müssen. Das von uns verwendete Prothesensystem ist zudem modular aufgebaut, sodass bei einem Wechsel nicht alle Teile gewechselt werden müssen, sondern nur die benötigten.

Bei Bedarf kann eine intraoperative Navigation den Einbau in schwierigen Fällen deutlich erleichtern.

Beratung

Beratung

Behandlung abgestimmt auf Ihre persönlichen Bedürfnisse
In unsere Sprechstunden im Krankenhaus und den Kooperationspraxen bringen Sie bitte alle vorliegenden Befunde (auch zu bestehenden Grunderkrankungen) mit. Dem Vier-Augen-Prinzip folgend, beurteilen unsere behandelnden Orthopäden unabhängig voneinander den Zustand Ihres Gelenks bzw. Ihrer Gelenkschmerzen.

Grundsätzlich wird nur operiert, wenn alle nicht-operativen Maßnahmen ausgeschöpft sind. Im Zentrum unserer Überlegungen steht dabei immer Ihre Lebensqualität.

Diagnose / Vorbereitung

Diagnose / Vorbereitung

Sind alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft, so werden Ihnen unsere Spezialisten zu einer endoprothetischen Operation mit Implantation eines künstlichen Schultergelenkes raten.

In persönlichen Gesprächen erklärt Ihnen der Operateur die notwendigen Behandlungsschritte und informiert Sie auch zu den möglichen Operationsverfahren. Auch die anschließende Rehabilitation wird Thema des Gesprächs sein.

Sie erhalten alle Informationen, die für die geplante Operation erforderlich sind (Informationen zum Krankenhausaufenthalt, Ablauf der Operation, Nachsorge). Außerdem wird der OP-Termin festgelegt. Bitte nutzen Sie das Aufklärungsgespräch auch von Ihrer Seite, um wirklich alle Fragen zu klären. Bitte bedenken Sie, dass Nebenerkrankungen (Herz/Atemwege, Rheuma, Diabetes) besonderer Vorbereitung benötigen und ggf. Medikamentenpausen eingelegt werden müssen.

Das Einsetzen künstlicher Gelenke gehört mit ca. 400.000 durchgeführten Operationen pro Jahr in Deutschland zu den häufig und sehr erfolgreich durchgeführten medizinischen Behandlungen. Ziel der Operation ist die Wiederherstellung einer Gelenkfunktion, die der Natur möglichst nahekommt. Dabei wird so knochensparend und weichteilschonend wie möglich verfahren.

Anhand eines aktuellen Röntgenbildes mit Maßstab wird eine computerunterstützte Planung der Operation durchgeführt, um die optimalen Prothesenkomponenten auszuwählen. Entscheidend für die individuelle Planung der Operation ist neben den bildgebenden Verfahren (Röntgen ggf. auch CT – Computertomographie oder MRT - Magnetresonanztomographie) auch das Augenmaß und die langjährige Erfahrung des versierten Operateurs, der aus einem breiten Angebot an verschiedenen Prothesenkomponenten und -materialien wählen kann.

Anästhesie

Anästhesie

Unsere erfahrenen Fachärzte für Anästhesie wählen das geeignete Betäubungsverfahren im Vorgespräch mit Ihnen aus. Dabei werden die bestehenden Erkrankungen und die Bedürfnisse des Patienten einbezogen. Grundsätzlich wird eine Schultergelenksimplantation in Vollnarkose durchgeführt.

Schmerzen können den Gesundungsverlauf beeinträchtigen, indem sie zu psychischen Beeinträchtigungen führen oder eine (unbewusste) Schonhaltung bewirken. Daher erhalten Sie, beginnend in unserem Überwachungsbereich und im weiteren Verlauf auch auf Normalstation Ihre Schmerzmedikation nach einem modernen und gesicherten Schema. Ziel ist es, den Wundschmerz so niedrig wie möglich halten und eine frühe Mobilisierung zu ermöglichen.

Schulteroperation

Schulteroperation

Bei einer ausführlichen Beratung gehen die Ärzte Ihrem Problem individuell und mit modernster Technik auf den Grund. Sie schlagen Ihnen passende Behandlungsmethoden vor. Sollte zur Herstellung Ihrer Lebensqualität eine Schulteroperation mit Einsatz einer Endoprothese der richtige Weg sein, dann sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Wir helfen Ihnen, wieder eine gute Funktion Ihrer Schulter zu erreichen.

Wir sind immer darauf bedacht, dass unsere Patienten die volle Transparenz bei Ihrer medizinischen Versorgung behalten. Gerne geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Funktionsweise des Schultergelenks und die möglicherweise auftretenden Beschwerden. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen aber natürlich gerne zur Verfügung.

Wechseloperation

Wechseloperation

Wechseloperationen durch unsere Experten
Wie alle Gelenke unterliegen auch Schulterendoprothesen dem natürlichen Verschleiß. Lockert sich die Prothese, muss eventuell ein Teil im Rahmen einer Wechseloperation ausgetauscht oder eine erweiterte Prothese eingesetzt werden. Der Austausch von Komponenten in unserem EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung ist auch dann möglich, wenn diese nicht in unserem Haus eingesetzt wurden. Wird eine erforderliche Wechseloperation rechtzeitig vorgenommen, können Komplikationen durch die gelockerte Prothese teilweise vermieden werden.

Grundsätzlich gilt: Eine Wechseloperation ist aufwendiger als die Erstimplantation. Bitte tragen Sie Ihren Endoprothesen-Ausweis immer bei sich und suchen Sie bei einem Unfall möglichst ein Krankenhaus auf, das über einen Endoprothetik-Schwerpunkt verfügt. Insbesondere bei dem Prothesenwechsel zeigt sich die hohe ärztliche Kunst und das Augenmaß des geschulten Operateurs, der über eine große Auswahl von Prothesenmaterialien und langjährige Erfahrungswerte verfügt.

 

Periprothetische Fraktur: Brechende Knochen bei Prothesenträgern
Die zuvor genannten Ursachen einer Lockerung der Prothese können in der Folge auch zu einem Bruch des Knochens führen. Gerade bei unkontrollierten Stürzen der Patienten oder auch bei Sportverletzungen ist das Risiko eines Knochenbruchs hoch.

Wenn Knochen, in denen eine Prothese verankert ist, brechen, liegt eine periprothetische Fraktur vor. Hier wird entweder eine Fixierung mit Platten oder ein Prothesenwechsel unter Einsatz von Spezialmaterialien zur Fixierung der Frakturen erforderlich - eine anspruchsvolle Operation, die viel Erfahrung verlangt.

Häufige Fragen

Häufige Fragen

Wie lang dauert eine Schulter-OP?
Eine Schulterprothese wird in etwa 60-90 Minuten eingesetzt.
 

Wie hoch ist der durchschnittliche Blutverlust bei der Schultergelenk-Implantation?
Fremdblut ist bei einer Erstimplantation nur in Ausnahmefällen notwendig.
 

Wie lange dauert ein Prothesenwechsel?
Unterschiedliche Länge, je nach körperlichem Zustand und Erkrankungsbild. Generell gilt: Ein Prothesenwechsel ist aufwendiger als die Erstimplantation eines künstlichen Gelenks.